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Willkommen auf dem Hülfensberg

Gottesdienst zum Schöpfungstag

Am 5. September fand ein Gottesdienst zum Schöpfungstag statt, in der Annegret Rhode die Predigt hielt.

 

Musik: Gospelchor Glory aus Borken

2015 hat Papst Franziskus die Enzyklika Laudato Si veröffentlich, wo es um die Sorge für das gemeinsame Haus der Schöpfung geht. In dieser Enzyklika zeigt der Papst den unverantwortlichen Umgang des Menschen mit der Schöpfung auf und fordert einen geschwisterlichen Umgang mit ihr ein. Seitdem begeht die Kirche im September auch immer einen Gebetstag für die Schöpfung.

Am 5. September tun das die Franziskaner vom Hülfensberg um 10.00 Uhr im Gottesdienst. Sie haben dazu die Theologin und Pädagogin Annegret Rhode eingeladen, die für das neue Bistums-Projekt  „Öko Fair“ leitet, welches sie in dem Gottesdienst vorstellen wird.
Diese Initiative wirbt dafür, dass die Kirchorte nach ökologischen und fairen Kriterien gestaltet werden. Musikalisch wird der Gottesdienst von dem Gospelchor aus Borken gestaltet. Im Anschluss sind alle zu einer Tasse „Öko Fairen Kaffee“ eingeladen und können sich an Infoständen weiter zu dem Thema informieren. Außerdem werden Fair Trade Sachen, besondere Pflanzensamen und Gemüsekisten aus der Solidarischen Landwirtschaft (Dietzenrode) angeboten. Für Kinder gibt es noch ein spannendes Angelspiel.

 

Liebe Schwestern und Brüder!

Wann haben Sie Ihren letzten richtigen Brief bekommen? Ich meine damit nicht, die von Versicherungen oder Krankenkassen. Ich meine die handgeschrieben, die jemand mit dem Gedanken an mich geschrieben hat.

In der Zeit der ersten christlichen Gemeinden wurden häufig Briefe geschrieben. Gerade haben wir in der Lesung einen Ausschnitt aus dem Brief von Jakobus gehört. Wer dieser Jakobus genau ist, ist nicht ganz genau klar. Geschrieben wurde dieser Brief vermutlich an eine christliche Gemeinde, die zur Mittelschicht gehört, die es zu einigem Wohlstand gebracht haben.

Obwohl dieser Text eigentlich unvorstellbar alt ist, sind die Parallelen für mich verblüffend. In dem Brief steht:

Meine lieben Schwestern und Brüder, haltet euren Glauben an Jesus Christus frei von jedem Ansehen der Person. Anscheinend gibt es die Erfahrung, dass Menschen unterschiedlich behandelt werden, je nachdem ob sie arm oder reich sind. In einer christlichen Gemeinschaft soll das nicht sein. Die Menschen in der christlichen Gemeinde werden daran erinnert, dass Jesus eine Person nicht danach beurteilt, welche Kleidung sie trägt. Mich betreffen diese Zeilen heute noch: Mach keine Unterschiede aufgrund verwerflicher Überlegungen! Beurteile andere nicht danach, wie sie sich kleiden, ob sie arm oder reich sind.

Das ist ein Anspruch an unsere Lebensweise als Christinnen und Christen. Eigentlich selbstverständlich und doch immer wieder eine Herausforderung. In jeder Begegnung zeigt sich, ob diese Haltung auch mein Handeln bestimmt. Und wenn es so wäre? Ich bekomme eine Ahnung, welchen Unterschied es machen würde, wenn ich meinen Mitmenschen begegnen könnte, ohne mich von Äußerlichkeiten leiten zu lassen.

Wie sieht christliches Leben im Alltag aus? Das ist eine Frage, die mich immer wieder beschäftigt. Im Evangelium weitet der Gesetzeslehrer, der Jesus auf die Probe stellt, diese Frage noch weiter aus, wenn er fragt: Was muss ich tun, um das ewige Leben zu erben?

Jesus antwortet:

Liebe Gott von ganzem Herzen, mit deiner ganzen Seele, mit deiner ganzen Kraft und deinem ganzen Denken und deinen Nächsten wie dich selbst.

Es ist eine Antwort, die mir so selbstverständlich ist und doch frage ich mich immer wieder, wie das ganz konkret heißt.

Annegret Rhode

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