Bring Licht nach Aleppo
Spendenaktion für das Projekt: „Ein Name und eine Zukunft“ in Aleppo
Aktuelles zur Lage in Syrien
Nach Angaben von UNICEF aus dem Jahr 2023 wurden in Syrien bei dem Erdbeben im Februar 2023 rund 6.000 Menschen, darunter auch Kinder, getötet und mehr als 12.000 verletzt. Das Erdbeben verschlechterte die Situation der Kinder und ihrer Familien, die aufgrund des seit mehr als einem Jahrzehnt andauernden Konflikts, der COVID-19-Epidemie und der Instabilität der gesamten Region bereits gefährdet waren.
Die Stromversorgung reduzierte sich von 2 Stunden auf nur 70 Minuten Strom pro Tag.
Die Zahl der Menschen, die unter Ernährungsunsicherheit leiden, ist nach wie vor hoch (etwa 12,1 Millionen, nach den Daten des Welternährungsprogramms für 2023).
Der Durchschnittslohn liegt bei 250.000 SYP (ca 18€), ein Kilogramm Brot kostet zwischen 12.000 und 20.000 SYP, eine 75-cl-Flasche Öl 65.000 SYP.
Der Konflikt zwischen Israel und Palästina sorgt für zusätzliche Unsicherheit.
Kinder sind besonders von psychischen Traumata betroffen, viele von ihnen kennen nichts anderes als Jahre der Krise. Nach Schätzungen von OCHA (UN Einrichtung für humanitäre Angelegenheiten) für das Jahr 2023 berichten 29 Prozent der Familien über Anzeichen von psychischer Belastung bei Jungen und Mädchen unter 18 Jahren, wobei mehr als 50 % der Bevölkerung über solche Anzeichen bei ihren Familienmitgliedern berichteten.
Der Bildungsnotstand, die hohe Schulabbrecherquote und die damit verbundene Ausbeutung von Kindern sind Phänomene, die im sozialen Gefüge Syriens fortbestehen: Viele Kinder ab 9 Jahren arbeiten, um ihre Familien zu unterstützen.
Ein Name und ein zukünftiges Zentrum
Die Aktivitäten in den Zentren von "Ein Name und eine Zukunft" in Aleppo sind nach wie vor von großer Bedeutung, um den Kindern und ihren Familien Dienstleistungen anzubieten, die ihren psychischen und physischen Zustand verbessern und den Dialog und die Integration fördern.
Ausbau und Verteilung von Schul- und Lebensmittelpaketen
- Räume wurden größer und einladender gestaltet
- Al-Shaar-Zentrum durch Anmietung eines dritten Hauses erweitert
- Möbel für die neuen Klassenzimmer (Stühle, Schränke usw.)
- Für 100 Kinder Schulmaterial (Hefte, Marker, Stifte und andere Schreibwaren)
- Verteilung von Lebensmitteln (Snacks und Mittagessen)
Aktivitäten
- Sport treiben, Kunst machen und Theater spielen mit dem Erfolg des Austausches von Kindern aus Ost- und Westaleppo
- Kurse in Arabisch, Englisch, Französisch, Mathematik und Physik/ Chemie für rund 560 Schulabbrecher
- Alphabetisierungskurse für Mütter
- psychologische und pädagogische Unterstützungsmaßnahmen für rund 300 Kinder und Jugendliche durch Sozialarbeiter und Erzieher
- Für Frauen in wirtschaftlicher Not werden durch psychologische Kurse und Workshops Maßnahmen zur Förderung des Selbstbewusstseins und der beruflichen Fähigkeiten durchgeführt
Der Kleinbus "Pullmino della vita – Minibus des Lebens"
Der Kleinbus ist unterwegs, um Kindern und Jugendlichen, die aufgrund ihrer Arbeit nicht zur Schule gehen können, einen wichtigen Dienst zu erweisen. Auf dem Weg dorthin werden Bildungs- und Freizeitaktivitäten organisiert. Einige von ihnen werden dann zu den Zentren in Aleppo-Ost gebracht, wo sie am Schulunterricht teilnehmen können und Unterstützung erhalten. Am Ende des Tages werden sie immer mit dem Bus nach Hause gebracht, so dass ein kontinuierlicher und unverzichtbarer Dienst geleistet wird.
Derzeit nutzen etwa 102 Kinder den Busdienst, aufgeteilt in 3 Gruppen mit jeweils 34 Kindern. Jede Gruppe macht etwa 2 Fahrten pro Woche.
Ali und seine Mutter
Zwei Menschen, die von den Zentren „Ein Name und eine Zukunft“ und vom Minibus profitiert haben
Ali lebt mit seiner Mutter und seinen beiden Brüdern in Aleppo und ist 13 Jahre alt. Sein Vater starb im Krieg, als er sieben Jahre alt war. Durch das Erdbeben haben sie ihr Haus verloren. Seit dem Tod des Vaters arbeitet Ali in den Bereichen Schuhmacherei, Schneiderei und Verpackung und hat in seinem Leben viel durchgemacht.
Als die Mutter die Zentren von "Ein Name und eine Zukunft" in Ost-Aleppo kennenlernte, meldete sie sich und Ali an, um psychologische und arbeitsbezogene Unterstützung zu erhalten und damit Ali jede Woche an einem Schulprogramm teilnehmen konnte. Dank der Arbeitshilfe des Zentrums konnte Alis Mutter sogar ein Geschäft eröffnen: Das Zentrum entwickelte ein Projekt für die Frauen, in dem sie lernten, Lebensmittel zu konservieren, und unterstützte sie auch mit Ausrüstung. Alis Mutter begann mit der Herstellung von Essiggurken und Tomatenkonzentrat und erwirtschaftete damit ein Einkommen, das es ihr ermöglichte, mehr Tomaten und Essiggurken zu kaufen und mit dem Konzentrat Geld zu verdienen, um das Projekt zu erweitern.
Dank des "Pullmino della vita" verbringt Ali mehr Zeit mit Lernen und besucht die Zentren von "Ein Name und eine Zukunft", da seine Mutter oft arbeitet und ihn nicht begleiten kann.
Während in den Zentren der Schwerpunkt auf individuellem Lernen und psychologischer Unterstützung liegt, bieten Sozialarbeiter und Erzieher während der Minibusfahrt psychologische Unterstützung an. Der Schwerpunkt liegt hier auf dem Aufbau von Beziehungen zu anderen Kindern und Pädagogen, u.a. durch gemeinsame Mahlzeiten oder Ausflüge innerhalb Aleppos.
Gegenwärtig hilft Ali seiner Mutter weiterhin bei verschiedenen Gelegenheitsarbeiten, aber ihre Situation hat sich deutlich verbessert, ebenso wie ihre Beziehung. Dank ihrer Arbeit können sie es sich nun leisten, eine Wohnung zu mieten. Ali wünscht sich oft, dass seine Schulzeit nie zu Ende geht, weil er wirklich gerne zur Schule geht.
Die Spendenaktion „Bring Licht nach Aleppo“
Diese jährliche Aktion der Gemeinschaft vivere mit den Franziskanern vom Hülfensberg leistet einen großen Beitrag zum Erhalt dieses wertvollen Projektes. Wir freuen uns, gemeinsam mit Ihnen auch in diesem Jahr wieder einen wichtigen Beitrag für die weitere Unterstützung insbesondere der Kinder in Aleppo zu leisten und damit weiterhin Licht nach Aleppo zu bringen.
Wir arbeiten mit der franziskanischen Organisation Pro Terra Sancta zusammen, die Hilfsprojekte für die Länder des Heiligen Landes koordiniert. So können wir sicherstellen, dass die Hilfe wirklich dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Der Projektleiter von Pro Terra Sancta in Aleppo, Jean François Thiery, berichtet von seinem Besuch vor Ort:
"Es ist für mich sehr beeindruckend zu sehen, wie Frauen dank der Zentren lesen und schreiben lernen. Ich war zum Beispiel ergriffen von der Geschichte einer verwitweten Frau, die darauf bestand, dass sie und ihre Kinder gemeinsam einen Schultest machen. In den Zentren gibt es zahlreiche Momente der Menschlichkeit wie diesen. Die Zentren in Ost-Aleppo und das franziskanische Betreuungszentrum sind ein Beispiel für Toleranz und Gastfreundschaft zwischen Muslimen und Christen".
Jean François Thiery
Projektleiter von proTS in Aleppo
Wie wir helfen
Viele nehmen nach dem Auftaktgottesdienst am 1. Advent kleine Kartons mit nach Hause. Darin finden sie diese Informationen zum Projekt und sammeln bis zum Ende der Aktion Geld – die Kartons stehen zu Hause bei Privatpersonen oder an Arbeitsplätzen, beim Bäcker oder Friseur.
Am 19.01.2025 um 10.00 Uhr endet die Aktion mit einem Gottesdienst auf dem Hülfensberg.
Sie können auch per Überweisung spenden:
Kontoinhaber: | Deutsche Franziskanerprovinz – Hülfensberg |
Bank: | Kreissparkasse Eichsfeld |
IBAN: | DE25 8205 7070 0220 0004 09 |
BIC: | HELADEF1EIC |
Verwendung: | Licht für Aleppo 24 / 25 |
(Bitte Verwendungszweck angeben, damit wir Ihre Spende zuweisen können)
Bei Angabe Ihrer Adresse können Sie für Einzelspenden ab 300,-€ eine Spendenquittung erhalten. Bis zu diesem Betrag reicht ein einfacher Kontoauszug, eine Buchungsbestätigung der Überweisung oder ein Einzahlungsbeleg als vereinfachter Nachweis gegenüber dem Finanzamt.