„Ein Jahr, Ein Land, Deine Herausforderung“, unter diesem Motto startet das Franziskanische Bildungswerk (FBW) in Großkrotzenburg, in Trägerschaft der Franziskus-Stiftung Kreuzburg, und in Kooperation mit der Deutschen Franziskanerprovinz das Projekt: Franziskanisch Europäische Erfahrung (FEE).
Ein Internationaler Jugend-freiwilligendienst soll nun neue Möglichkeiten für junge Menschen schaffen an Hilfsprojekten in Europa teilzunehmen. Am Donnerstag, dem 6. Oktober 2022 wurde das Projekt „Franziskanisch Europäische Erfahrung“, kurz FEE, auf einer Pressekonferenz im Franziskaner-Konvent in Großkrotzenburg vorgestellt. FEE ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem Franziskanischen Bildungswerk und der Deutschen Franziskanerprovinz.
Im kommenden Sommer sollen acht bis zehn junge Erwachsene im Alter zwischen 18 bis 27 Jahren in verschiedene europäische Länder entsendet werden. Die Freiwilligenarbeit bietet den jungen Menschen die Möglichkeit interkulturelle, gesellschaftliche, aber auch persönliche Erfahrungen in einer anderen Kultur zu machen und stärkt dadurch das Verantwortungsbewusstsein, sowie das Gemeinwohl. Sehr wichtig ist es in Zeiten wie diesen, Frieden-stiftend zu handeln. FEE soll sowohl den Freiwilligen, als auch den Menschen in den Einsatzstellen die Möglichkeit geben eine andere Kultur kennen zu lernen, Vorurteile und Missverständnisse abzubauen, um die gemeinsame europäische Identität zu stärken. „Vergesset nicht, Freunde, wir reisen gemeinsam“, zitierte Provinzial Markus Fuhrmann ofm auf der Presseveranstaltung einen Satz der Lyrikerin Rose Ausländer. Er berichtet, dass die Idee für dieses Projekt auf dem Kapitel der Franziskaner vor drei Jahren ins Leben gerufen wurde. Der Orden nahm Kontakt mit dem Franziskanischen Bildungswerk auf und hoffte auf eine Kooperation. Bernward Bickmann, Vorsitzender der Franziskus-Stiftung und Geschäftsführer des Franziskanischen Bildungswerkes, sah in dem Projekt die Möglichkeit für junge Leute ihre Persönlichkeit weiterzuentwickeln und ihren Horizont zu erweitern.
Bruder René Walke, Beauftragter der Deutschen Franziskanerprovinz für das FEE-Projekt, arbeitete von Stunde Eins aktiv am Projekt mit. Er gewann das Interesse der Schwestern- und Brudergemeinschaften der Franziskanischen Familie europaweit. Die Einsatzorte für nächstes Jahr wären, Bilbao in Spanien, Genf in der Schweiz, Visoko in Bosnien und Herzegowina, Slavonski Brod in Kroatien und Vlora in Albanien. Die FEE-Referentin, Sarah Knauer, erklärte zwei Einsatzstellen genauer. In Slavonski Brod, Kroatien werden die Freiwilligen in einem Rehabilitations-und Erziehungszentrum „Zlatni Cekin“ eingesetzt, konkret in einer Kinderpoliklinik und einem integrativen Montessori-Kindergarten. Die zweite Einsatzstelle befindet sich in Bilbao, Spanien. Es handelt sich um die Sozialhilfeeinrichtung Bizitegi für wohnungslose Menschen, welche zum Teil selbständig sind, zum Teil aber auch in gemeinschaftlichen Wohngruppen betreut werden. Dazu gibt es noch eine kooperative Arbeit im Hostel Ganbara mit obdachlosen Migrant*innen und Touristen*innen.
Ziel ist es, das Spektrum an Einsatzländern in den nächsten Jahren weiter auszubauen. Es besteht bereits Kontakt zu Ländern, wie Italien, Frankreich und England, berichtet Bruder René Walke. Des Weiteren erhoffen sich der Orden und das Bildungswerk durch dieses Projekt ein Netzwerk aus Rückkehrer*innen aufbauen zu können, damit aus den Erfahrungen der ersten Freiwilligen spätere Jahrgänge profitieren können.
Im kommenden Sommer sollen die ersten Freiwilligen in ihre Zielländer ausreisen. Die Bewerbungsphase für Sommer 2023 hat nun schon begonnen und geht noch bis Mitte Januar 2023. Daran anschließend fängt auch das erste Vorbereitungsseminar an, welches sich erst einmal auf das Kennenlernen der Freiwilligen und organisatorische Details bezieht. Im Frühjahr bis Sommer 2023 werden drei weitere Seminare stattfinden, in denen die Freiwilligen auf die Zielländer, die verschiedenen Kulturen, die politischen Strukturen und Vieles mehr vorbereitet werden. Am Ende des Freiwilligenjahres findet eine ausführliche Reflexion statt und die Freiwilligen können ihre Erfahrungen teilen. Wichtig ist: Jeder kann sich bewerben, unabhängig von Glauben oder Konfession. Die Tür steht für Gläubige und Nicht-Gläubige offen.
Geplant ist es, dass immer zwei Freiwillige zusammen in einer Stelle arbeiten und bei jedem Einsatzort ein Mentor oder eine Mentorin vor Ort ist, welche Deutsch und/ oder Englisch spricht, um die Freiwilligen zu unterstützen.
Weitere Informationen sind auf der FEE-Homepage zu finden: https://franziskanische-erfahrung.eu/
Alyssa Theus, FSJlerin des Franziskanischen Bildungswerkes e.V.